«Sternentaler» ist ein gemeinnütziger Verein, welcher Hilfe zur Selbsthilfe für Familien mit einem schwer kranken/behinderten oder verstorbenen Kind anbietet. Am Anfang der Geschichte steht Till, der Enkel der Vereinsgründerin Brigitte Trümpy, welcher im Alter von sechs Jahren an einem Hirntumor erkrankte.
Text: Claudia Uebelmann
Der Verein zählt rund 200 «Sturmfamilien», welche sich innerhalb einer geschlossenen Facebook-Gruppe kennenlernen, austauschen, trösten, verstehen und beraten können. Die Plattform wurde gewählt, da sie ortsungebunden ist und die meisten Familien durch ihr Schicksal an ihr Zuhause gebunden sind. Jeden Tag gibt es Einblicke und neue Herausforderungen, welche zu überwinden sind. Der Verein stellt ebenfalls eine Verbindung zu Menschen ohne «Sturmkind» her, welche eine Mitglieder-Familie begleiten möchten. Rund 30 Frauen arbeiten aktiv für den Verein und begleiten die grossen und kleinen Menschen auf ihrem schwierigen Weg.
Durch Spenden ermöglicht der Verein «Sternentaler» den Familien die Anschaffung von Hilfsmitteln oder Angeboten, welche ihnen den Alltag erleichtern. Es wäre zudem eine grosse Hilfe und finanzielle Entlastung, wenn der Verein einen Zahnbürsten-Hersteller als Sponsor gewinnen könnte.
Unser Einzelmitglied, Astrid Koch, ist als Prophylaxeassistentin in der Kieferorthopädischen Praxis in Wohlen tätig. In Ihrem Job behandelt sie Kinder mit und ohne Behinderung. Ihr Sohn ist selbst schwerbehindert, weswegen sie sich zudem als Mitglied für den Verein «Sternentaler» einsetzt. Bei ihrerm Sohn bewährt sich das Zähneputzen mit einer Schallzahnbürste. Innerhalb der geschlossenen Facebook-Seite von «Sternentaler» gibt sie Auskunft zur Zahnpflege und Mundgesundheit. Dabei erreichen Astrid Koch unter anderem folgende Aussagen von betroffenen «Sternenfamilien»:
«Bei der Mundpflege ist bei uns speziell zu beachten, dass es noch wichtiger ist, die Zähne gut zu putzen, da unsere Tochter komplett unselbständig ist. Da eine Untersuchung und ein allfälliges «Flicken» nur unter Narkose geschehen kann, gilt es dies unbedingt zu verhindern. Bei uns geht das richtige putzen nur zu zweit. Es ist es uns wert ganz fest Acht zu geben. Bis anhin mit Erfolg. Noch nie ein «Loch», und erst eine Narkose um gründlich zu schauen, ob wirklich alles in Ordnung ist!»
«Bei unserer Tochter genau das Gleiche! Sie wehrt sich brutal gegen das Zähneputzen, und dennoch quäle ich sie und uns da jeden Tag durch, weil kaputte Zähne nicht auch noch eine weitere Baustelle in ihrem Leben sein sollen. Und elektrisch ist es noch effizienter als von Hand zu putzen. Auf das «Zahnmännchen» reagiert sie nicht. Aaaaber das kleine Geschenk (meist Stifte oder Malbüechli), das ihr der Zahni bei jeder halbjährlichen Kontrolle gibt, damit sie gern kommt, liebt sie hingegen!!!»
«Da unser Sohn nicht spricht und seine Zunge leider nicht aktiv dabei hilft, den Innenbereich des Mundes auch mal selbständig zu säubern, kleben bei ihm Essensreste ungewohnt lange an den Zähnen. Darum: Nach jedem Essen wird mit der Dreikopfzahnbürste geputzt!»
«Bei uns geht das Zähneputzen nur zu zweit, da unser Sohn keine Mithilfe leistet und auch nicht versteht, warum die Zähne gereinigt werden müssen. Da unser Sohn verschiedene Medikamente bekommt, ist es äusserst wichtig, dass die Zähne gründlich geputzt werden. Luca hat bis jetzt zum Glück gute Zähne. Das «Zahnmännchen» interessiert Luca nicht. Leider beisst Luca so stark auf die Zahnbürste, dass wir mehrmals pro Woche die Zahnbürste auswechseln müssen. Zudem schauen wir, dass Luca keine Süssgetränke bekommt.»
«Zahnhygiene ist bei uns immens wichtig, auch von den Kardiologen wird viel Wert darauf gelegt, da Infekte in diesem Bereich gerne im Herzbereich Entzündungen verursachen. Gerade bei Kindern wie unserer Tochter, die wegen der Narben im und am Herz einer erhöhten Endokarditisgefahr ausgesetzt sind und deshalb lebenslange Endokarditisprophylaxe einhalten müssen, extrem wichtig. Überlebenswichtig!»
«Also das Zahnmännchen spielt für uns eine grosse Rolle. Wenn wir unterwegs sind und das mit dem Zähneputzen kompliziert/umständlich ist, kauen wir wenigstens Kaugummi mit «Zahnmännchen» um den Speichelfluss anzuregen.»
Weitere Auskünfte zum Verein «Sternentaler» erhalten Sie unter: www.sternentaler.ch.
Die Aktion Zahnfreundlich bedankt sich herzlich bei Astrid Koch und Brigitte Trümpy für das Gespräch. Wir wünschen den beiden Damen sowie dem Verein «Sternentaler» für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg.