Interview – Im Gespräch mit Loco Escrito: «Jeder kennt das Zahnmännchen»

Der Schweizer mit kolumbianischen Wurzeln wurde 1990 in Medellin geboren und wuchs in Wetzikon auf. Seit 2013 ist der Schweizer Reggaetón-/ Latin-Pop-Musiker aus Zürich sehr erfolgreicher als Solokünstler unterwegs und erobert dabei die Charts im Sturm.

Claudia Uebelmann

Loco, woher oder durch was erhältst Du Inspiration für deine Songtexte?

Aus meinem Leben, aus dem Leben von anderen oder aus meinem Umfeld. Man könnte sagen von den Menschen, ich bekomme meine Inspiration aus den Geschichten der Menschen.

eine Musik wird mittlerweile in vielen Ländern Südamerikas gespielt und auch in der Schweiz und Portugal hast Du immer öfters Auftritte. Realisierst Du deinen Erfolg so richtig oder denkst Du manchmal, das Ganze sei ein Traum?

Ich arbeite sehr viel und habe hohe Ziele. Ich bin noch lange nicht da wo ich sein will. Das hat auch zur Folge, dass ich meine Erfolge nicht wirklich geniessen kann. Immer gibt es gleich ein nächstes Ziel. Dies macht aber mich und mein Team auch aus. Wir müssen uns manchmal dazu zwingen, auch mal zu feiern und zu geniessen. Das Ziel ist aber immer besser und erfolgreicher zu werden.

Für den Song «Adios» erhieltst du den Swiss Music Award 2019 in der Kategorie «Best Hit». Was löst diese Auszeichnung bei dir aus?

Es macht mich schon stolz, vor allem auch diese Anerkennung und Bestätigung aus dem Musikbusiness zu erhalten. Awards sind schon schön, aber sie sind für mich lange nicht das Wichtigste. Fans haben für mich einen viel höheren Stellenwert.

Wie sieht dein typischer Arbeitsalltag aus?

Unter der Woche muss ich sehr viel planen und an Strategien arbeiten. Am Abend bin ich oft im Studio. Ich bin auch Vater und meine Tochter ist die Hälfte der Woche bei mir. In dieser Zeit arbeite ich viel in der Nacht. Es gibt aber keinen fixen Arbeitsalltag. Man muss sich immer neu erfinden.

Wie kannst Du deinen Kopf lüften oder dich erholen?

Das bin ich gerade am rausfinden. Ich mache einfach Dinge die mir Spass machen und arbeiten gehört auch dazu. Daher kann ich auch sieben Tage in der Woche arbeiten. Am meisten entspannt es mich aber, Zeit mit meiner Tochter zu verbringen. Da stelle ich auch mal bewusst 2 Stunden das Handy ab und sage allen, dass ich nicht erreichbar bin. Ich gehe gerne mit meiner Tochter spazieren.

 


Was bringt dich auf Palme oder macht dich traurig?

Früher war ich ein sehr impulsiver Mensch, heute bin ich eigentlich sehr ausgeglichen. Es braucht sehr viel, bis ich genervt bin. Traurig bin ich, wenn ich meine Tochter vermisse. Eine meiner grössten Ängste ist, dass ich in Zukunft immer mehr unterwegs sein werde und dann weniger Zeit für sie habe. Aber ich weiss auch, dass ich die ersten drei Jahre so viel Zeit mit meiner Tochter verbracht habe wie sonst kaum ein Vater, und für diese Zeit bin ich sehr dankbar.

Wie viel Wert legst Du auf deine Zähne?

Sehr viel, in Südamerika sind die Zähne auch ein Zeichen für Hygiene und Wohlstand. In Kolumbien sieht man beispielsweise viele Leute, die sich erst mit 50 Jahren eine Zahnspange machen lassen, weil sie es sich erst dann leisten können. Dann nehmen sie auch extra die farbigen Gümmeli, damit alle sehen können, dass sie eine Spange haben. In der Schweiz sind die Menschen bei diesem Thema viel gehemmter. Ich hatte selbst auch eine Spange und ich mag es auch sehr, wenn meine Zähne weiss sind. 2015 hatte ich einen Unfall, in dessen Folge sich meine Zähne wegen der Medikamente verfärbten. Weil ich Raucher bin, lasse ich mir ab und zu die Zähne bleachen.

Kennst Du das  «Zahnmännchen»?

Ja, das kennt jeder Mensch, der in der Schweiz aufgewachsen ist. Ich kenne es von der Schule und es ist ja auch auf jedem zahnfreundlichen Produkt drauf.


Findest Du es wichtig, dass Kinder durch das «Zahnmännchen» auf zahnfreundliche Produkte sensibilisiert werde?

Ja, es ist sicherlich wichtig, dass durch das «Zahnmännchen» aufgeklärt wird. Aber ich finde es noch wichtiger, dass man als Eltern die Verantwortung wahrnimmt und den Kindern regelmässig die Zähne putzt, denn die Kinder können diese Verantwortung noch nicht wahrnehmen. Ich habe schon sehr schlimme Zähne gesehen, und das finde ich einfach fahrlässig von den Eltern. Daher finde ich es wichtig, dass man am Morgen und am Abend mit den Kindern gemeinsam Zähne putzt. Es muss für die Kinder selbstverständlich werden und sie müssen sich an die Mundhygiene gewöhnen.

Die Aktion Zahnfreundlich bedankt sich herzlich bei Loco Escrito für das Gespräch. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg auf dem privaten sowie beruflichen Weg.


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