Interview – Im Gespräch mit Eliane

Eliane (32) ist Musikerin und lebt im Kanton Luzern. Seit 2012 ist sie als Musikerin unterwegs und wurde 2018 mit dem Swiss Music Award «Best Female Solo Act» ausgezeichnet. Sie hat fünf erfolgreiche Alben herausgegeben und konnte auf ihren Tourneen mit musikalischen Qualitäten und sympathischer Art ein treues Publikum für sich gewinnen.

Redaktion

Eliane, wann hast du zum ersten Mal gemerkt, dass du singen kannst?

Ich glaube, das war zu einer Zeit, die vor meiner Erinnerung liegt. Meine Eltern sagen, ich hätte schon gesungen, bevor ich richtig gesprochen habe. Die ersten Momente, an die ich mich erinnern kann, sind die bei meinen Grosseltern in der Stube, wo wir etwa an Weihnachten zusammen mit Verwandten gesungen haben. Das waren für mich wunderbare Momente, denn ich hatte immer sehr viel Freude an der Musik.

 

Und wo bist du erstmals vor einem grösseren Publikum aufgetreten?

Es kommt darauf an, was mit einem «grösseren» Publikum gemeint ist, aber ich bin schon sehr früh aufgetreten. Als Kind habe ich an jedem Familienfest oder Geburtstag irgendein Lied vorgesungen, Witze erzählt, Sketche aufgeführt oder eine auswendig gelernte Nummer von Emil vorgetragen. Das Publikum ist mit den Jahren stetig gewachsen. Eine Bühne betrat ich vermutlich zum ersten Mal an der Hochzeit meines Gottis, wo ich vor rund 80 Personen Klavier gespielt und gesungen haben. Damals war ich ungefähr zwölf Jahre alt und ich hatte von da an immer wieder Auftritte an Hochzeiten. Später konnte ich mir damit auch mein Studium mitfinanzieren.


Vor zehn Jahren hast du bei der SRF-Castingshow «Die grössten Schweizer Talente» mitgemacht und gewonnen. Das war dein Durchbruch. Wie ging es danach weiter?

Dank dieser Castingshow konnte ich die Musik zu meinem Beruf machen, was ich eigentlich nicht erwartet hatte. Anfangs fühlte es sich für mich eher an wie ein Riesenhype, und ich rechnete damit, dass die Leute ein paar Monate später nichts mehr von mir wissen wollen. Selbst bin ich kein grosser Fan von Castingshows, weil ich finde, dass junge Menschen auch verheizt werden können. Bei mir entwickelte es sich zum Glück anders, und zu meinem Erstaunen blieb das Interesse an mir auch ein Jahr und auch zwei Jahre danach. Ich merkte, dass es gut läuft, war ständig unterwegs an Konzerten, die Alben wurden gut verkauft, ich hatte ein starkes Team und konnte mich immer mehr der Musik widmen. Mir wurde allmählich bewusst, dass die Musik zu meinem Beruf geworden ist. Davor hatte ich immer grossen Respekt, inzwischen bin ich sehr dankbar dafür, wie es herausgekommen ist.

Hast du dich vor der Castingshow darauf vorbereitet, nicht verheizt zu werden?

Nein. Ich ging mit der Einstellung hin, zu nehmen, was kommt, und es in vollen Zügen zu geniessen. Dabei rechnete ich damit, ein halbes Jahr später wieder an der Uni zu sein, den Master anzuhängen und im Kommunikationsbereich Karriere zu machen. Dadurch habe ich alles, was auf mich zukam, sehr dankbar gemacht und wollte es vor allem geniessen. Erst Schritt für Schritt habe ich wahrgenommen, dass es mit der Musik weitergeht: Die Anfragen für Aufnahmen und Konzertreihen liessen nicht nach, die Platten liefen gut und die Leute kamen weiterhin an die Konzerte.

Fünf erfolgreiche Alben hast du bereits herausgegeben. Im Herbst, am 30. September, kommt dein neues Album «Reset». Was bedeutet der Titel?

Für mich bedeutet der Titel, reinen Tisch zu machen, aufzuräumen, noch einmal von vorne zu beginnen. Das ist, was mir das Leben in den letzten zwei, drei Jahren gezeigt hat, einerseits durch Corona. In dieser Zeit mussten wir unzählige Konzerte mehrmals verschieben und absagen. Irgendeinmal war es Zeit für einen Neustart. Wir legten das alte Album beiseite und beschlossen, eine neue Platte aufzunehmen, eine neue Tournee zu planen und noch einmal durchzustarten. Ich habe mir in dieser Zeit auch überlegt, mit der Musik aufzuhören, weil ich den Sinn darin nicht mehr sah, wenn das Publikum nicht mehr da ist, niemand an Konzerte kommt und mir niemand eine Rückmeldung gibt zu dem, was ich mache. Ich merkte dann aber, dass die damals empfundene Melancholie mir Inspiration gab für neue Songs und auch, dass ich ohne Musik nicht mehr sein kann. Das war ein extremer Energieschub. Andererseits bezieht sich «Reset» auch auf mein Privatleben, in dem ich in vielen Bereichen aufgeräumt habe. Mir wurde klar, was ich im Familienleben, im Beruf, in der Beziehung will und was ich nicht mehr will. Es ist schwierig, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, es tut aber auch gut, hat eine reinigende Wirkung und führt einem vor Augen, was wichtig ist im Leben. Es würde uns allen gut tun, zwischendurch innezuhalten und sich darüber Gedanken zu machen, was man will im Leben.


Aktuell bereitest du deine Album-Tour im Oktober 2022 vor. Klappt schon alles?

Nein, natürlich nicht. Es wäre seltsam, zweieinhalb Monate davor schon voll parat zu sein. Wir fangen jetzt (im August) an mit Bandproben. Die Konzerte sind alle aufgegleist. Ich hoffe natürlich, dass der Vorverkauf gut anläuft. Im Hintergrund planen wir die Dramaturgie des Konzerts, das Bühnenbild, Licht und Tontechnik, was hinter der Bühne passieren muss etc. Das wird neben den Proben mit der Band in den nächsten Wochen unsere Hauptaufgabe sein.

«Leave a Light on» (2014) ist das Lied, das auf Spotify am meisten abgespielt wurde. Ist es für dich nachvollziehbar, wieso es gerade dieses Lied ist?

Es gibt bessere … (lacht), finde «Leave a Light on» aber nach wie vor einen sehr schönen Song. Vielleicht hat es damit zu tun, dass die Geschichte viel Interpretationsspielraum lässt und jede*r die Möglichkeit hat, sie auf die eigenen Gefühle zu adaptieren. Zudem entfaltet der Song eine sehr schöne Stimmung, von daher ist es für mich nachvollziehbar. Ich für mich würde aber andere Songs mehr hören, zum Teil Songs, die noch nicht veröffentlicht sind, aber auch die Anfang Jahr erschienene Single «Cold Water». Mit einem ganz speziellen Moment verbunden ist für mich «Small World». Es ist der erste Song, den ich an meinem Flügel geschrieben habe, den ich dieses Jahr gekauft habe.


Was sind deine musikalischen Vorbilder?

Laura Pausini ist eine wunderbare Sängerin, sowohl stimmlich als auch musikalisch. Beim italienischen Pop bin ich immer wieder erstaunt, wie sie es hinkriegen, die Emotionalität auf den Punkt zu bringen. Texte, die mich sehr inspirieren, sind diejenigen von James Blunt. Daneben finde ich Amy Macdonald eine sehr coole Musikerin – und Emeli Sandé. Von ihrer Musik bin ich immer so heftig berührt, vor allem, wenn ich mir vorstelle, in welchem Alter sie die Songs zum Teil geschrieben hat. Es ist sehr beeindruckend, sie auf der Bühne zu erleben. Was Schweizer Musikerinnen angeht, schätze ich Caroline Chevin sehr, die sich seit vielen Jahren immer wieder neu erfindet und trotzdem ihrem Stil treu bleibt, aber auch Anna Rossinelli.

Wie fühlst du dich nach einer Show, nach einem gelungenen Konzert?

Voller Adrenalin, sehr dankbar und euphorisch. Vor allem wenn wir mit der ganzen Band unterwegs sind, erleben wir immer wieder wunderschöne, emotionale Momente. Es erfüllt mich jedes Mal mit grosser Dankbarkeit, wenn ich die Gesichter im Publikum sehe und die Freude, die sie ausstrahlen, und ich weiss, dass ich diese Menschen zwei Stunden lang glücklich machen durfte.

Was brauchst du selbst, um glücklich zu sein?

Meine Familie und Gesundheit – die eigene und die von meinen nächsten Menschen. Ich muss wissen, dass es den Menschen in meinem engsten Umfeld gut geht. Das ist das Schönste und gleichzeitig das absolute Minimum. Wenn wir ehrlich sind, braucht es auch einen gewissen finanziellen Wohlstand und gewisse Freiheiten. In der Schweiz setzen wir vieles als gegeben voraus. Ich habe das Glück, in einem freien Land zu leben, von daher sind diese Voraussetzungen zum Glücklichsein gegeben.


Wie wurdest du als Kind für das Thema Mundgesundheit sensibilisiert?

Sehr stark. Meine Mama ist Dentalassistentin, von daher kamen wir sehr früh damit in Berührung. Die Mundgesundheit wurde grossgeschrieben in meiner Familie, es war etwas Selbstverständliches. 3-mal täglich Zähneputzen war bereits früh in meiner Kindheit Standard. Die Sanduhr wurde gestellt für die zwei Minuten, an die ich mich heute nicht mehr immer halte. Allerdings habe ich auch heute noch immer eine Zahnbürste und Zahnpasta dabei, wenn ich unterwegs bin. Ich kann es nicht leiden, wenn ich nach einer Mahlzeit meine Zähne nicht putzen kann.

Achtest du beim Kauf von Kaugummis, Bonbons und Getränken auf das Zahnmännchen?

Ja, das Zahnmännchen muss immer drauf sein, darauf achte ich sehr. Ich habe sehr oft einen Kaugummi im Mund und bin fast ein bisschen süchtig danach. Meine Zähne würden bestimmt schlimm aussehen, wenn es nicht zuckerfreie Kaugummis wären. Zudem konsumiere ich in Zeiten, in denen ich viel Konzerte habe, Salbei-Bonbons oder andere Zückerli, um die Schleimhäute im Mund- und Rachenraum feucht zu halten. Von daher schaue ich sehr darauf, dass es zahnfreundliche Produkte sind. Bei den Getränken mache ich auch Ausnahmen, aber ich trinke grundsätzlich vor allem Wasser und Tee.


Was gibst du jungen Frauen, die von einer Karriere als Sängerin träumen, mit auf den Weg?

Es ist einfach gesagt, aber trotzdem wichtig: Sich nicht verbiegen lassen. Es braucht einen sehr starken Durchhaltewillen und sehr viel Disziplin. Das Talent allein bringt dich nirgends hin, es geht nur, wenn du dran bleibst. Wichtig ist auch, nicht einem Ideal nachzueifern. Authentizität ist für mich etwas vom Allerwichtigsten. Schlussendlich muss ich mit diesen Songs und mit dieser Musik auf der Bühne stehen, muss sie promoten, werde als Eliane mit dieser Musik wahrgenommen und ich muss dahinter stehen können. Andernfalls verbiegt man sich und kann eines Tages nicht mehr mit gutem Gewissen vor die eigene Haustür stehen.

 

Die Aktion Zahnfreundlich Schweiz bedankt sich bei Eliane herzlich für das Gespräch und wünscht ihr für die Zukunft viel Erfolg und alles Gute.

 

https://www.elianemusic.com/
Bilder: Patrick Hoerdt


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