Während der Schwangerschaft reagiert die Mundhöhle sehr sensibel auf die Veränderungen im Körper. Die Hormonumstellung fördert den Austausch zwischen den Zellen, das heisst Zellen und Gewebe werden durchlässiger, weshalb auch Bakterien, die u.a. im Zahnzwischenraum liegen bleiben, besser ins Gewebe übertreten können. Intensive Zahn- und Zahnzwischenraumpflege ist jetzt notwendig, denn ohne konsequente Mundhygiene kann der bakterielle Zahnbelag (Plaque oder Biofilm) sowohl Karies als auch eine Schwangerschaftsgingivitis (Zahnfleischentzündung) verursachen.
Die häusliche Mundpflege sollte abhängig vom individuellen Erkrankungsrisiko durch die professionelle Zahnreinigung in der Zahnarzt- oder Dentalhygienepraxis ergänzt werden. Die Ernährung der werdenden Mutter spielt auch für die Gesundheit des Kindes eine grosse Rolle. Die werdende Mutter sollte sich möglichst ausgewogen und vielseitig ernähren: Vollkornprodukte, Gemüse und Früchte sollten reichlich, Süsses und salzige Knabbereien hingegen massvoll verzehrt werden. Milch und Milchprodukte sowie Eiweisslieferanten (z.B. Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte) gehören ebenfalls auf den täglichen Speiseplan.
Bereits ab der 6. bis 8. Schwangerschaftswoche entwickeln sich die Milchzähne Ihres Kindes. Dann bilden sich die ersten «Zahnleisten», aus denen die Keimanlagen für die 20 Milchzähne und die später nachwachsenden 32 bleibenden Zähne entstehen. Bei der Geburt Ihres Kindes sind dann bereits alle 20 Milchzähne und auch die bleibenden Zähne unter dem Zahnfleisch im Knochen angelegt. Schon vor dem Zahndurchbruch
kann das Baby durch das Wachstum der Zähne leichte Schmerzen verspüren. Ein vermehrter Speichelfluss, Quengeln, auffallend rote Bäckchen, leicht erhöhte Körpertemperatur oder ein Fäustchen im Mund sind Anzeichen für das Zahnen. Bei solchen Begleiterscheinungen des Zahnens kann beispielsweise ein gekühlter Beissring oder ein zahnfreundliches Zahngel helfen.
Bis zum Durchbruch des ersten Zahns können Sie bei Ihrem Baby eine sehr vorsichtige Massage des noch zahnlosen Ober- und Unterkiefers – am besten mit der Fingerkuppe – vornehmen. So gewöhnt sich Ihr Kind an die «Manipulation» im Mundraum. Wenn bereits Zahnspitzen sichtbar sind, können Sie diese nach dem Trinken mit einem angefeuchteten Wattestäbchen rundherum säubern.